Montag, 11. Oktober 2010

Die letzten beiden Entscheidungen


«Leder» für Voltigierer
(ds) Die Schweizer Voltige-Gruppe aus Lütisburg schaffte es trotz ausgezeichnetern, zweiter Kür nicht, den gewünschten Podestplatz zu erreichen. Hinter Gold-Gewinner USA, Deutschland und Österreich blieb den «Mädels» unter der Leitung von Longenführerin Monika Winkler-Bischofberger nur der vierte Platz.

Goldmedaillen-Gewinner Team USA.

Foto: FEI/Dirk Caremans


Vierter Platz auch für Viererzug-Fahrer
(ds) Die beiden Leinenkünstler Daniel Würgler und Werner Ulrich verpassten trotz sehr guter Leistung in Marathon und Hindernisfahren den erhofften Platz auf dem Treppchen. Vor dem abschliessenden «Töggelifahren» lagen die Schweizer noch auf dem sechsten Zwischenrang. Durch Fehler der Schweden und Australier arbeiteten sie sich noch auf den vierten Schlussrang vor. In der Einzelwertung belegt Daniel Würgler den guten siebten Platz, Werner Ulrich musste sich durch seine missratene Dressurvorführung mit dem zwölften Schlussrang begnügen.
Gold in der Einzelwertung eroberte sich der Australier Boyd Exell vor Titelverteidiger Ijsbrand Chardon (NED) und Lokalmatador Tucker S. Johnson (USA). Die Mannschaftswertung gewann Holland vor den USA und Deutschland.

Interview mit Boyd Exell in Englisch: Für MP3 hier klicken

Podium (v.l.): Tucker S. Johnson (USA, Bronze), Boyd Exell (AUS, Gold)
und Ijsbrand Chardon (NED, Silber).

Foto: FEI

Schlussfeier
(ds) FEI-Präsidentin Prinzessin Haya von Jordanien übergab bei einer von Musik geprägten Schlusszeremonie die FEI-Flagge den Veranstaltern der nächsten Weltreiterspiele 2014 in der Region Normandie mit Hauptaustragungsort Caen. Die Veranstaltung in Lexington sollen gemäss Veranstalter rund 500'000 Zuschauer besucht haben.

Rückflug
(ds) Die «PferdeWoche» vor Ort, d.h. Chefredaktor Georges Zehnder und Sascha P. Dubach (Stv. Chefredaktor), bedankt sich bei den Leserinnen und Lesern unseres speziellen WEG-Blogs. Wir haben uns auch über die zahlreichen «Gefällt mir» und Kommentare auf unserer Facebook-Fanseite gefreut. Wir sind bereits auf dem Rückflug – alles rund um die vergangene WEG-Woche ist ausführlich am Mittwoch, 13. Oktober in der Printausgabe nachzulesen.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Philippe Le Jeune Weltmeister der Springreiter



(gz) Der Nachfolger von Jos Lansink ist ein Landsmann. Der Belgier Philippe Le Jeune wurde im Kentucky Horse Park von Lexington überlegen und verdient Weltmeister. Mit allen vier Pferden blieb er ohne jeden Makel und siegte vor dem erneut überraschenden Abdullah Al Sharbatly aus Saudi-Arabien. Dieser patzte nur mit dem eigenen Pferd Seldana di Campalto in der ersten Runde zweimal im Parcours mit acht Hindernissen und zehn Sprüngen.

Olympiasieger Eric Lamaze sammelte mit Pessoas Pferd Rebozo fünf und mit Al Sharbatlys Seldana vier Strafpunkte. Er gewann Bronze, weil Pessoa zuerst mit dem eigenen Pferd einen Abwurf zu beklagen hatte und im letzten Durchgang mit Le Jeune’s Vigo d’Arsouilles zwei Fehler beging. Die einzigen Abwürfe des belgischen Hengstes während der ganzen Weltmeisterschaft. Philippe Le Jeune, der vor Jahren während kurzer Zeit bei Markus Fuchs arbeitete und später im Tessin bei Giorgio Robbiani angestellt war, belegte in dieser Zeit beim Weltcup-Final 1988 mit Nistria den dritten Platz. 2003 war er beim CSI Zürich mit Maike in der Classic siegreich. Vor acht Jahren eroberte mit dem belgischen Team in Jerez de la Frontera Bronze mit Nabab de Reve, dem Vater seines jetzigen WM-Pferdes Vigo.

Le Jeune gewann den WM-Titel verdient. Er konnte sich am besten auf die drei Fremdpferde einstellen und war deutlich der beste Reiter im spannenden Pferdewechselfinal. Der Kanadier Eric Lamaze blieb mit den ersten beiden Pferden ebenfalls fehlerfrei, danach musste er Silber doch noch Abdullah Al Sharbatly überlassen, der sich erneut nervenstark zeigte.


Interview mit Philippe LeJeune in Englisch: Für MP3 hier klicken

Schlussklassement:
1. Philippe LeJeune (BEL), 0
2. Abdullah Al Sharbatly (KSA),  8
3. Eric Lamaze (CAN), 9
4. Rodrigo Pessoa (BRA), 12


Weltmeister Philippe LeJeune aus Belgien.

Foto: Dirk Caremans


Samstag, 9. Oktober 2010

Patric Looser ist Weltmeister

(ds) Die Schweizer WEG-Delegation darf sich über die erste Medaille freuen. Patric Looser eroberte mit einer sauberen Kür Gold!! Der St. Galler voltigierte auf Record RS von der Wintermühle an der Longe von Alexandra Knauf. Dies ist der erste Einzel WM-Titel in der Geschichte des Schweizer Voltige-Sportes. Dimitri Suhner beendete die WM mit einer soliden zweiten Kür auf dem neunten Schlussrang

Bei den Damen beendete Simone Jäiser ihr Pensum auf dem 14. Rang. Gold eroberte die Britin Joanne Eccles vor den beiden Deutschen Antje Hill und Simone Wiegele.


Interview mit Patric Looser: Für MP3 hier klicken


Gold für Patric Looser und Longenführerin
Alexandra Knauf.

Foto: Julia Rau

Springreiten: Vier Finalreiter stehen fest




(gz) Der kanadische Olympiasieger Eric Lamaze mit Hickstead, der Beliger Philippe LeJeune mit Vigo d’Arsoilles, der Brasilianer Rodrigo Pessoa mit Rebozo und der Saudi-Arabier Abdullah Al Sharbatly mit Seldana di Campalto stehen im WM-Pferdewechselfinal in der Nacht von morgen Samstag auf Sonntag. Die eigentliche WM-Überraschung lieferte der arabische Reiter mit dem früheren Pferd des Italieners Natale Chiaudani, das bei der letztjährigen Europameisterschaft bereits zu verblüffen vermochte. Er verbesserte sich im Halbfinal mit einem Doppelnuller vom neunten auf den vierten Platz. Pius Schwizer startete aus der 13. Position in die erste Runde des Halbfinals mit den 30 besten Paaren.
Der sehr schwierige Kurs mit zwölf Hindernissen und Abmessungen bis 165 cm Höhe forderte den erwarteten Tribut. Trotz der qualitativ grossartigen Besetzung blieben nur fünf Reiter ohne jeden Abwurf. Schwizer startet ausgezeichnet und blieb bis vor den beiden letzten Hindernissen ohne Fehler. Bei der dreifachen Kombination fiel die Stange beim mittleren Element und danach auch die oberste Stange beim letzten Steilsprung. Im zweiten veränderten Durchgang über zehn Hindernisse mit zwölf Sprüngen beging sein Pferd einen Nachhandfehler beim zweitletzten Oxer. Für Schwizer resultierte damit der 19. WM-Schlussrang.
Wäre Schwizer in beiden Umläufen ohne Makel geblieben, hätte er Final dennoch nicht erreicht. Er totalisierte zuvor 8,88 Punkte und wäre im besten Fall auf den sechsten Platz vorgerückt.
«Carlina ist das jüngste Pferd auf dem Platz. Sie ist in ausgezeichneter Form, leider fehlt noch die Erfahrung. Sie springt auch immer sehr grosszügig und deshalb verbraucht sie auch mehr Kraft», analysierte der Reiter.


Interview mit Abdullah Al Sharbatly in Englisch: Für MP3 hier klicken

Die Finalteilnehmer:
1. Eric Lamaze (CAN), Hickstead, 3,39
2. Philippe LeJeune (BEL), Vigo d’Arsouilles, 4,11
3. Rodrigo Pessoa (BRA), Rebozo, 6,80
4. Abdullah Al Sharbatly (KSA), Seldana die Campalto, 7,07


Weltrekord-Dressur für Boyd Exell


(ds) Der Australier Boyd Exell dominierte mit 30.08 die Dressur der Viererzug-Fahrer mit dem Weltrekord an einer WM. Ex-aequo auf dem zweiten Platz der ersten von drei Teilprüfungen (Dressur, Marathon, Hindernis) liegen der Titelverteidiger Ijsbrand Chardon (NED) und Chester Weber (USA).
Die Schweizer Leistungen sind durchzogen: Daniel Würgler zeigte eine saubere Vorführung und liegt auf dem siebten Zwischenrang, während beim Auftritt von Werner Ulrich zahlreiche Fehler angekreidet wurden. Er liegt nach den ersten beiden Tagen auf dem unerwarteten 19. Zwischenplatz.

Interview mit Boyd Exell in Englisch: Für MP3 hier klicken

Boyd Exell bei seiner Weltrekord-WM-Dressur.

Foto: FEI/Rinaldo Craen

Patric Looser immer noch in Führung


(ds) Bei den Voltige-Wettbewerben gibt es aus Schweizer Sicht eine Erfolgsmeldung. Nach drei Vierteln (Pflicht, Kür und Technik) liegt der St. Galler Patric Looser immer noch an der Spitze des Klassements. Dimitri Suhner liegt an neunter Stelle und bei den Damen konnte sich Simone Jäiser um einen Rang auf den 14. Zwischenplatz verbessern.

Die Kür der Gruppe Lütisburg gelang nicht ganz nach Wunsch, sie konnten sich aber auf dem vierten Zwischenrang in Lauerstellung halten. Das führende US-Team musste einen Sturz notieren und rutschte auf den dritten Platz zurück. In Führung liegt Deutschland vor Österreich.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Looser in Führung – Jäiser und Suhner im Final

(ds) Gute Neuigkeiten von den Voltigierern. Patric Looser zeigte eine sehr sichere und solide Kür und übernahm so die Führung bei den Herren. Er profitierte auch etwas davon, dass die beiden Deutschen Kai Vorberg und Gero Mayer patzten. Dimitri Suhner hat ebenfalls mit einer sauberen Kür den Final erreicht.
Die Volketswilerin Simone Jäiser hat auf dem siebenjährigen Wallach Luk den Final der 15 Besten in der Voltige-Einzelkonkurrenz der Damen erreicht. Mit einer soliden Pflicht und Kür eroberte sie in der Zwischenwertung exakt den 15. Platz, was ihrem Primärziel entspricht. «Jetzt kann ich angreifen», war ihr Kommentar nach dem Bekanntwerden der Resultate.

Deutschland zum dritten Mal Weltmeister



(gz) Die deutsche Mannschaft in der Besetzung Janne-Friederike Meyer/Lambrasco, Carsten-Otto Nagel/Corradina, Meredith Michaels-Beerbaum/Checkmate und Marcus Ehning/Plot Blue stand bereits nach dem dritten Paar als Weltmeister fest. Silber ging an Frankreich und Bronze überraschend an Belgien mit dem Schweizer Equipenchef Philippe Guerdat. Auf dem vierten Platz folgten Brasilien vor Kanada, Schweden, Australien, Saudi-Arabien, Grossbritannien. Total brachen die US-Amerikaner ein und fielen vom dritten auf den zehnten Platz zurück.

Von den Schweizer Reitern war nur noch Pius Schwizer mit Carlina im Einsatz. Er zeigte im Parcours, bei dem der offene Wassergraben durch eine Triple Barre ersetzt wurde, eine souveräne Runde und blieb ohne jeden Makel. Vor dem Doppel, bei dem er gestern den einzigen Fehler beging, legte er anstatt vier fünf Galoppsprünge ein. «Carlina ist in Höchstform, beweglich und elastisch, immer auf Draht. Jetzt bin ich wieder im Geschäft und es ist noch vieles möglich», erklärte der erleichterte Pius Schwizer. Er verbesserte sich in der Zwischenwertung auf Platz 13. Er liegt vor dem Grand Prix mit zwei Umläufen 5,49 Punkte hinter dem vierten Platz, der für die Teilnahme am Pferdewechselfinal massgebend sein wird. Auf den zum Final berechtigen Plätzen liegen derzeit Rodrigo Pessoa, Philippe LeJeune, Carsten-Otto Nagel und Eric Lamaze.
Niklaus Schurtenberger, Steve Guerdat und Daniel Etter hätten ebenso antreten können. Allen Reitern wurde die Chance eingeräumt, sich noch für den Halbfinal in der Nacht zum Freitag zu qualifizieren, der den 30 besten Paaren offen steht. Das Trio beurteilte die Möglichkeiten dazu aber als zu gering und verzichtete auf einen Start.


Interview mit dem deutschen Equipenchef Otto Becker in Deutsch:
Für MP3 hier klicken


Deutschland gewinnt Gold.

Foto: Kit Houghton/FEI


13. Zwischenrang in der Einzelwertung:
Pius Schwizer und Carlina.

Foto: Dirk Caremans



Guter Auftakt der Voltigierer


(ds) Am ersten Tag der Voltigierer stand das Pflichtprogramm auf der Tagesordnung. Das Team Lütisburg mit Monika Winkler-Bischofberger an der Longe belegt mit der Note 6.880 den vierten Zwischenrang hinter USA (7.207), Deutschland (6.996) und Österreich (6.990). Bei den Herren liegt Patric Looser auf dem aussichtsreichen dritten Platz (8.253). Vor ihm sind nur noch die beiden Deutschen Gero Meyer (8.401) und Kai Vorberg (8.297). Dimitri Suhner belegt mit 7.189 den zehnten Zwischenrang. Beim weiblichen Geschlecht führt die Britin Joanne Eccles (8.157) vor der Deutschen Simone Wiegele (8.037) und Megan Benjamin (7.856). Simone Jäiser hat sich mit dem zwölften Rang (7.619) eine gute Ausgangslage geschaffen, um sich in den Top 15 zu etablieren.

Das Team Lütisburg in der Arena des Kentucky Horse Park.

Zwölfter Zwischenrang für Simone Jäiser.

Auf dem «bronzenen» Zwischenplatz: Patric Looser.

Dimitri Suhner ist momentan an zehnter Stelle klassiert.

Fotos: Dirk Caremans

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Schweizer verpassen Finalrunde


(gz) Der 13. Schlussrang nach dem Jagdspringen und dem ersten Umgang im Nationenpreis sind ein Spiegelbild der ganzen Saison. Europameister Schweiz zählt nicht mehr zur internatonalen Spitze. Das WM-Ergebnis mit der verpassten Finalrunde und der Abstieg aus der Super League sind kein Zufall. «Wir haben den Cut verpasst und das Ziel klar verfehlt», fasste Equipenchef Rolf Grass das enttäuschende Ergebnis zusammen. An der Spitze vor der finalen Runde von morgen Nacht liegt Deutschland vor Brasilien, USA, Kanada, Frankreich, Saudi-Arabien, Australien, Belgien, Schweden und Grossbritannien.  Schlussreiter Pius Schwizer mit Carlina zeigte mit einem Abwurf beim zweitletzten Hindernis eine gute Runde. «Carlina ist erst neunjährig. Das war der Tribut an ihre Unerfahrenheit», erklärte Schwizer, der sich mit Rang 28 als einziger Schweizer noch Chancen auf den weiteren Verlauf der Wettbewerbe machen kann. Er wird den zweiten Umgang des Nationenpreises als Einzelreiter bestreiten und versuchen, sich für den Halbfinal der 30 besten Paare in der Nacht zum Samstag zu qualifizieren.  Eine tolle Rehabilitation nach den fünf Fehlern im Jagdspringen gelang Daniel Etter. Er wirkte viel entschlossener und musste sich lediglich einen Abwurf bei einem Oxer und eine geringe Zeitstrafe ankreiden lassen. «Die gesundheitlichen Probleme (eingeklemmter Nerv) und meine persönliche Verfassung (39 Grad Fieber) hatten mich verunsichert. Heute hat Peu à Peu bewiesen, dass er sich im Verlaufe eines Turniers steigern kann.» Probleme beeinträchtigten auch die Vorbereitung von Niklaus Schurtenberger. Ein Hufabszess am rechten Vorderbein machte die Morgenarbeit unmöglich. Ärztliche Hilfe und Hufschmiedekunst – die Druckstelle konnte mit einem Spezialeisen und einer Lederunterlage gemildert werden – machten den Start möglich. Schurtenberger beendete die Aufgabe mit einem Abwurf beim Aussprung aus dem Doppel und bewies einmal mehr seine Championatstauglichkeit. «Der Flüchtigkeitsfehler ist ärgerlich, aber die Einstellung von Cantus ist einfach beispielhaft», sagte der Reiter. Der Auftritt von Steve Guerdat mit Tresor als Startreiter war enttäuschend. Der Hengst schnitzerte beim Ein- und Aussprung der dreifachen Kombination und riss zudem eine Stange beim Einsprung in die Zweifache. Das Paar lieferte unerwartet das Streichergebnis.

Nach zwei Wertungsprüfungen in Führung: Khaled Al Eid (Saudi Arabien)
mit Presley Boy.

Foto: Dirk Caremans
  

Dienstag, 5. Oktober 2010

Mittelprächtiger Start der Springreiter


(gz) Die Schweizer Springreiter sind nicht besonders erfolgreich in das Jagdspringen gestartet. In der ersten von drei Runden, die für das Mannschaftsergebnis Gültigkeit haben, konnte sich keiner der vier Reiter im Spitzenfeld klassieren. Schwizer und Guerdat sind mit den Positionen 31 und 32 im ersten Viertel klassiert, die Mannschaft liegt an 13. Stelle und muss sich im ersten Umlauf des Nationenpreises steigern. Zur Finalrunde sind nur die besten zehn Equipen zugelassen.
Pius Schwizer ärgerte sich über die zwei Fehler von Carlina. Beim Einsprung in die Kombination mit Naturoxer und Gatter fiel eine Stange beim Einsprung und wie so viele andere erwischte es ihn auch beim letzten Hindernis. Steve Guerdat als Dritter seines Teams am Start begann sehr sicher. Ihm gelangen perfekte Wendungen. Beim offenen Wassergraben wurden dem 14-jährigen Belgier Hengst Tresor ein erster Fehler angekreidet. Das zweite Malheur passierte dann bei der Schlusskombination. Niklaus Schurtenberger hatte die Rolle als Startreiter auszufüllen. Er ritt den nicht mit üppiger Grundschnelligkeit ausgestatteten Cantus zügig vorwärts. Das für den 15-jährigen Schimmel ungewohnte Tempo provozierte zwei Abwürfe. Daniel Etter mit Peu à Peu zeigte mit fünf Abwürfen eine desolate Leistung und beendete die Prüfung auf Platz 103. Der Reiter ging die Aufgabe offensichtlich ohne Selbstvertrauen an und sein Pferd wirkte matt. Der 14-jährige Rheinländer-Wallach litt am Vortag noch an einem eingeklemmten Muskel und musste mit Physiotherapie und Osteopathie behandelt werden. Mannschaftstierarzt Christian Struchen sah keinen Zusammenhang mit diesem Vorfall und betonte, dass das Pferd topfit an den Start gegangen sei.
In der Einzelwertung liegen die US-Amerikaner mit McLain Ward und Sapphire sowie Mario Deslauriers mit Urico und dem überraschenden Ungaren Sandor Szasz mit Goldwing an der Spitze. Bei den Mannschaften führt die USA vor Deutschland, Frankreich, Holland und Kanada. Die Schweizer liegen an 13. Stelle und müssen sich in der ersten Runde des Nationenpreises verbessern, damit sie sich für den zweiten Umlauf qualifizieren können.

Interview mit dem führenden Mario Deslauriers (USA) in Englisch: Für MP3 hier klicken

Interview mit dem drittplatzierten Sandor Szasz (HUN) in Deutsch: Für MP3 hier klicken

Mario Deslauriers (USA) mit Urico.

Bester Schweizer: Pius Schwizer und Carlina.

Nur Zwischenrang 103: Daniel Etter und Peu à Peu.

Fotos: Dirk Caremans




Sonntag, 3. Oktober 2010

Michael Jung und Grossbritannien


(gz) Der Deutsche Michael Jung mit dem zehnjährigen Sam gewann überlegen den WM-Titel in der Vielseitigkeit. Mit respektablen Rückständen belegten die Briten William Fox-Pitt mit Cool Mountain und der Neuseeländer Andrew Nicholson mit Nereo die weiteren Podestplätze. Bei den Mannschaften setzte sich Grossbritannien vor Kanada und Neuseeland durch.

Der 28-jährige Schwarzwälder Michael Jung war im Horse Park von Lexington eine Klasse für sich. Er siegte auf dem zehnjährigen Baden-Würtemberger Wallach Sam in der Dressur und blieb im Gelände wie auch im Springen ohne jeden Makel. Sein Vorsprung auf den erfolgsverwöhnten Silber-Gwinner William Fox-Pitt mit Cool Mountain betrug neun Punkte. Der Deutsche hätte sich im Springen also zwei Abwürfe leisten können und dennoch gewonnen. Bronze eroberte der frühere Olympiasieger Andrew Nicholson mit Nereo. Mit dem Rückstand von nur 0,4 Punkten konnte die Belgierin Karin Donckers  mit der in der Schweiz gezogenen Stute Gazelle de la Brasserie CH den vierten Platz verbuchen. Eine mehr als beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass die Amazone vor knapp einem Monat das linke Handgelenk gebrochen hat und die Prüfung mit einem Gipsverband absolvierte.


Interview mit dem Goldmedaillen-Gewinner Michael Jung (Deutsch):
Hier klicken für MP3



Podium (v.l.): William Fox-Pitt (GBR, Silber), Michael Jung (GER, Gold)
und Andrew Nicholson (NZL, Bronze).

Foto: Sascha P. Dubach

Zuversicht bei den Springreitern

(gz) Morgen Montag beginnen bei den Weltreiterspielen in Lexington/Kentucky die Wettbewerbe für die Springreiter. Als erste Prüfung steht das Jagdspringen – Fehler werden in Zeitzuschläge umgerechnet – auf dem Programm. Die Resultate zählen für die Einzel- und Mannschaftsentscheidung, pro Team steht ein Streichresultat zur Verfügung. Am Dienstag folgt der Nationenpreis in der klassischen Austragungsform. Allerdings sind nach dem ersten Umlauf nur die zehn besten Equipen zur Finalrunde zugelassen. Insgesamt sind 136 Reiter aus 41 verschiedenen Ländern am Start. Für den Mannschaftswettbewerb haben sich 27 Equipen eingeschrieben. Equipenchef Rolf Grass hat die Möglichkeit die Startreihenfolge innerhalb des Teams für jede der drei Runden neu zu bestimmen. Für das Jagdspringen hat er die nachstehende Folge – immer vorausgesetzt beim heutigen Vet-Check ergeben sich keine Überraschungen – bestimmt: Niklaus Schurtenberger (Cantus), Daniel Etter (Peu à Peu), Steve Guerdat (Tresor) und Pius Schwizer (Carlina). 
Rolf Grass lobt den guten Teamgeist: «Die Kommunikation stimmt, die Leute fühlen sich wohl. Die Unterkunft ist sehr gut, die Organisation innerhalb der Schweizer Delegation klappt ausgezeichnet. Weil das Gelände so weitläufig ist, haben wir Velos gekauft. Es ist Zeit, wenn die Wettkämpfe nun beginnen. Wir haben zwar auch für Abwechslung gesorgt. Gestern haben wir beispielsweise das Gestüt vom Herrscher von Dubai und am Abend die Dressur-Kür besucht oder die Reiter spielen in der Freizeit gelegentlich auch Tennis».
Nach Auskunft von Team-Veterinär Christian Struchen haben alle Pferde den Transport und die nachfolgende Quarantäne von 42 Stunden problemlos überstanden. Die Schweizer Springpferde sind bereit.

Die Spring-Equipe ist bereit.
Foto: Sascha P. Dubach

Samstag, 2. Oktober 2010

Fototermin

(ds) Kurz bevor die Dressur-Delegation die Heimreise antritt, lud der Schweizerische Verband für Pferdesport (SVPS) noch zum Fototermin mit der gesamten WEG-Delegation. Wir haben uns das Bild nicht entgehen lassen...

Foto: Sascha P. Dubach

Gold-Hattrick für Edward Gal

(gz) Nach Gold mit Hollands Mannschaft, Gold im GP Spécial hat Edward Gal mit seinem Paradehengst Totilas in Kentucky seinen dritten Weltmeistertitel erobert. Silber und Bronze gingen an die Britin Laura Bechtolsheimer und den US-Amerikaner Steffen Peters. Marcela Krinke Susmelj mit Corinth ist erneut über sich hinausgewachsen und belegte den elften Schlussrang.
Edward Gal erreichte mit 91,800 Prozentpunkten zwar ein rekordverdächtiges Resultat, kam aber nicht ohne Zwischenfälle durch das Programm. So galoppierte sein Hengst im starken Trab an und patzte zuvor in der Passage. Diese Fehler kompensierte das Paar aber mit Pirouetten und Piaffen wie aus dem Lehrbuch.  
Marcela Krinke Susmelj gelang nach ihren überraschend starken Auftritten in Grand Prix und GP Spécial eine weitere Steigerung und verblüffte auch in der Kür. Als die Luzerner Tierärztin vor ausverkauften Rängen Einerwechsel auf der Volte zeigte, erhielt sie von den begeisterten Besuchern spontanen Szenenapplaus. «Ich wollte den Leuten zeigen, dass Dressur Spass macht. Ich spürte, es läuft gut, es ging alles so leicht», sagte die überglückliche Reiterin.
Marcela Krinke startete mit dem 14-jährigen Oldenburger Wallach fulminant in das Programm. Nach dem Gruss folgten Einerwechsel, starker Galopp, Traversahlen, Passage und Piaffe. Zu den besten Lektionen zählte erneut der starke Schritt. Verbessert gegenüber den Vortagen waren die Galopp-Pirouetten und haben zum persönlichen Rekordergebnis von 75,300 Punkten beigetragen.
Grundlage zur ausgezeichneten Gesamtnote war sicherlich die nahezu perfekte Interpretation der Musik zu den Lektionen. «Ich reite diese Kür nun seit beinahe zwei Jahren, deshalb konnte ich die einzelnen Elemente immer besser perfektionieren», begründete die Reiterin das gelungene Zusammenspiel zwischen technischer und künstlerischer Ausrichtung ihres Kürprogramms.
Marcela Krinke Susmelj erzielte mit dem elften Schlussrang in der Kür nicht nur ihr bestes Karriereergebnis, sie egalisierte zugleich das WM-Resultat von Silvia Iklé mit Salieri bei den letzten Weltmeisterschaften 2006 in Aachen.


Interview mit Edward Gal (englisch): Für MP3 hier klicken

Podium mit (v.l.): Laura Bechtolsheimer (GBR, Silber), Edward Gal (NED, Gold)
und Steffen Peters (USA, Bronze).

Foto: Alltech/Dirk Caremans

Donnerstag, 30. September 2010

Reining-Gold für Tom McCutcheon

(sj) Tom McCutcheon (USA) heisst der Einzel-Goldgewinner im Reining an den WEG in Kentucky. Kronfavorit Shawn Flarida riss ein Stück des Steigbügel-Riemens, er musste darauf hin das Horn festhalten, um nicht runterzufallen und fiel damit aus den Entscheidungen. Silber geht an Craig Schmersal (USA), Bronze geht an den Titelverteidiger Duane Latimer (CAN). Die Europäer blieben ohne Medaille. Der beste Europäer war Grischa Ludwig (GER) auf Rang fünf.


Die Reining-Champions (v.l.): Craig Schmersal (USA, Silber),
Tom McCutcheon (USA, Gold) und Duane Latimer (CAN, Bronze).

Foto: Sascha P. Dubach


Interview mit dem Silbermedaillen-Gewinner Craig Schmersal (englisch):
Hier klicken um MP3 anzuhören

Mittwoch, 29. September 2010

Exploit von Marcela Krinke-Susmelj

(gz) Die Schweizer Dressurmeisterin Marcela Krinke Susmelj hat mit Corinth überraschend den Kür-Final erreicht. Wie im Grand-Prix überzeugte das Luzerner Paar auch im GP Spécial. Es übertraf die 70-Prozentmarke erneut und qualifizierte sich mit dem zwölften Rang für den Final der besten 15 am Freitag. Die Tierärztin totalisierte mit ihrem 14-jährigen Oldenburger-Wallach 70,417 Punkte, was zum Erreichen der Kür genügte. Nach etwas mattem Beginn steigerte sich Corinth deutlich. Besonders hohe Noten erhielt der Braune, im Besitz von Irene Meyer, im starken Schritt und starken Galopp. «Ich habe das Soll klar übertroffen und bin glücklich, in der Kür dabei zu sein», sagte Krinke Susmelj und fügte an: «Zunächst machte ich zu viel Druck, was sich auf das Pferd übertragen hat. Als ich risikovoller ritt, löste sich die Verkrampfung.»

Gewonnen hat Edward Gal im Sattel von Totilas mit 85,708 Punkten vor Laura Bechtolsheimer (GBR) mit Mistral Hoiris (81,708) und Steffen Peters (USA) mit Ravel (78,542). Erstmals seit Jahrzehnten bleibt Deutschland ohne Einzel-Medaille.


Interview mit Edward Gal (englisch): Hier klicken um MP3 anzuhören


Marcela Krinke Susmelj und Corinth.

Podium GP Spécial (v.l.): Laura Bechtolsheimer (GBR, Silber),
Edward Gal (NED, Gold) und Steffen Peters (USA, Bronze).

Fotos: Dirk Caremans

Alle Schweizer Pferde eingetroffen

(ds) Mittlerweile sind alle Schweizer Pferde im Kentucky Horse Park eingetroffen. Die Vierbeiner der beiden Fahrer Werner Ulrich und Daniel Würgler absolvierten bereits einige lockere Trainingseinheiten vor ihren Kutschen. Gestern Dienstag erreichten auch die Springpferde, jene von Para-Equestrian Dressur sowie die Voltige-Pferde den Park. Diese werden nun ebenfalls sorgfältig auf ihre in der zweiten Woche stattfindenden Wettbewerbe vorbereitet.

Auch die Kutschen der beiden Vierspänner-Fahrer sind ohne Schaden
in Lexington angekommen.

Foto: Evelyne Niklaus (fnch.ch)

Marcela Krinke Susmelj übertrifft Erwartungen

(gz) Im Grand Prix der Dressurreiter konnte sich Marcela Krinke Susmelj auf dem 14-jährigen Oldenburger Wallach Corinth mit 70,340 Prozentpunkten auf dem ausgezeichneten 13. Rang platzieren. Das beste Ergebnis, das die Luzerner Tierärztin je in ihrer Laufbahn erreicht hat. Dank dieser unerwarteten Leistung hat sich das Paar problemlos für den Grand Prix Spécial der 30 besten Teilnehmer nach dem Grand Prix qualifiziert. «Meine Erwartungen sind übertroffen worden. Je länger das Programm, umso sicherer gelangen die Lektionen. Es ging alles so leicht. Nun mache ich mir sogar leise Hoffnung für die Qualifikation zur Kür», sagte die überglückliche Reiterin.

Im Rahmen der Möglichkeiten fiel auch der Auftritt von Elisabeth Eversfield-Koch aus. Mit dem bereits 17-jährigen The Lion King wurde sie mit 66,340 Zählern benotet. Das Resultat ergab den 40. Platz von 66 Teilnehmern. Die fehlenden Punkte für die Startberechtigung im Grand Prix Spécial vergab das Paar vor allem bei den Piaffen, die nicht nach Wunsch gelangen. «Das war mein erstes internationales Championat. So gesehen bin ich zufrieden», erklärte Elisabeth Eversfield-Koch.

Die Prüfung gewann der Holländer Edward Gal mit Totilas (84,083) überlegen vor der Britin Laura Bechtolsheimer mit Mistral Hojris (82,511) und dem US-Amerikaner Steffen Peters mit Ravel (78,596).

Mannschaftsgold holte wie erwartet Holland - trotz der Disqualifikation ihrer zweifachen Europameisterin Adelinde Cornelissen. Sie wurde ausgeschlossen, weil ihr Pferd Parzival am Mund blutet. Silber eroberte Grossbritannien, Deutschland musste sich mit Bronze zufrieden geben.

Marcela Krinke Susmelj mit Corinth
Foto: Dirk Caremans

Dienstag, 28. September 2010

Schock für Hollands Dressurteam

(gz) Paukenschlag zu Beginn des zweiten Dressurtags bei den Weltreiterspielen in Kentucky: Die Holländerin Adelinde Cornelissen wurde kurz nach Beginn des Grand Prix disqualifiziert. Ihr Pferd Parzival hatte ein blutiges Maul. Die 31-jährige Doppel-Europameisterin zählte zum engsten Favoritenkreis und fehlt jetzt als Stütze ihres Teams.


Die Chancen für Holland auf Mannschaftsgold bleiben aber intakt. Die Equipe führt nach dem Auftritt von zwei Paaren deutlich vor Deutschland und Grossbritannien und kann sich durch Edward Gal mit seinem Paradehengst Totilas noch Gold sichern, da jeder Mannschaft ein Streichergebnis zur Verfügung steht.

Splitter


Zahlenspiele
(ds) Die WEG in Kentucky gehört mittlerweile zu den grössten Sport-Events weltweit. Grösser – zumindest von der Anzahl Athleten – sind nur noch die Olympischen Sommer- und Winterspiele. Die Zahlen sind eindrücklich: Die Organisatoren haben Nennungen aus insgesamt 58 Nationen erhalten. Am Start sind rund 800 Athleten mit 800 bis 900 Pferden. Zuschauer-Tickets wurden in 55 Länder und in alle US-Staaten verkauft. Akkreditiert sind rund 1100 Medienvertreter aus über 30 Nationen. Damit die Organisation reibungslos verläuft sind insgesamt 5000 freiwillige Helfer engagiert. Die gesamte Fläche des Kentucky Horse Parks beträgt 4,85 Quadrat-Kilometer. Die Wertschöpfung aus diesem Grossanlass berechnete die ortsansässige Universität auf 167 Millionen US-Dollar.

Forfaits in letzter Minute
(gz) Die britische Springreiterin Tina Fletscher kann wegen einer leichten Sehnenverletzung ihres Pferdes Hello Sailor bei der WM nicht starten. Sie wird durch den Routinier Robert Smith mit Talan ersetzt.

Absagen musste auch die australische Vielseitigkeitsreiterin Megan Jones. Ihr Pferd Irish Jester hatte den 30-stündigen Trip von Sydney nach Los Angeles schlecht überstanden und ging mit leichtem Fieber in die Quarantäne. Dort sollen Funktionäre den australischen Veterinär den Zugang zum Pferd verhindert. Erst nach 17 Stunden, als das Fieber auf 41 Grad stieg, durfte der 17-jährige Wallach behandelt werden. Zu spät für einen Start der Team-Silbermedaillengewinnerin und Vierten in der Einzelwertung bei den Olympischen Spielen in Hongkong.

Auf einen Start verzichten muss auch die irische CC-Reiterin Liz Powers. Ihr Pferd verletzte sich nach der Ankunft im Horse Park im Training.

Dressur bei Halbzeit


(gz) Wie erwartet dominierten die Holländer am ersten Tag in der Dressur. Imke Schellenkens-Bartels mit Sunrise (73,447) liegt nach der Hälfte aller Konkurrenten im Grand Prix vor dem Deutschen Chris­toph Koschel mit Donnperignon (72,638) und ihrem Landsmann Hans Peter Minderhoud mit Nadine (72,255) an der Spitze. In der Teamwertung scheint Holland ungefährdet, starten die ihre beiden stärksten Vertreter Edward Gal und Adelinde Cornelissen erst in der zweiten Hälfte des Feldes. Zu einer spannenden Angelegenheit dürfte der Kampf um Silber und Bronze werden. Die Differenz zwischen Deutschland und Grossbritannien beträgt nach je zwei Auftritten knapp zwei Prozentpunkte. Den Einzug in die nächste Runde, den Grand Prix Spécial, schaffen die bes­ten 30 Paare. Dafür dürfte ein Total von zwischen 67 und 68 Prozentpunkten ausreichen. Resultate, die sich die beiden Schweizerinnen Marcela Krinke Susmelj und Elisabeth Eversfield-Koch zum Ziel gesetzt haben.

Montag, 27. September 2010

Titelverteidigung

(ds) Die spanische Distanzreiterin Maria Mercedes Alvarez Ponton (Nobby) konnte ihren WM-Titel von 2008 in Malaysia in der Endurance über 160 Kilometer erfolgreich verteidigen. Das äusserst spannende Rennen wurde erst auf den letzten Kilometern entschieden. Silber eroberte sich Scheich Mohammed bin Rashid al Maktoum – Gatte der FEI-Präsidentin Prinzessin Haya – vor seinem Sohn Hamdan. Die Mannschaftwertung gewannen die Vertreter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Silber durften die Franzosen und Bronze überraschend Deutschland in Empfang nehmen.

Siegerehrung Team (v.l.): Frankreich (Silber), Vereinigte Arabische
Emirate (Gold) und Deutschland (Bronze).

Scheich Hamdan bin Mohammed al Maktoum (Bronze), dahinter
Goldmedaillen-Gewinnerin Maria Mercedes Alvarez Ponton
im Sattel von Nobby.

Fotos: Dirk Caremans

Sonntag, 26. September 2010

US-Boys siegen im Reining

(sj) Die erste Team-Entscheidung ist gefallen und zwar im Reining. Gastgeber USA dominierte in der Besetzung Shawn Flarida, Craig Schmersal, Tom McCutcheon und Tim McQuay den Wettkampf und gewann Gold. Silber geht dank eines herausragenden Rittes von Bernard Fonck an Belgien. Bronze sicherte sich Italien. Stefano Massignan deutete in diesem Team die Medaillenhoffnungen für das Einzelfinale am Donnerstag an. Solche Chancen werden nebst den US-Reitern, Fonck und Massignan auch Sylvia Rzepka (GER), Rudi Kronsteiner (AUT) und Titelverteidiger Duane Latimer (CAN) hegen.

Stimmungsvolle Eröffnungsfeier


(ds) In eindrücklichen Bildern präsentierte das Organisationskomitee ihre Kultur und die Meilensteine in der Geschichte Kentuckys. Die obligate US-Nationalhymne wurde von Gospel-Singern gemeinsam mit einem 250-köpfigen Chor – begleitet von einem Sinfonie-Orchester – intoniert. Quasi «Standing-Ovation» gab es für die Demonstration eines Mini Kentucky-Derby mit vier Rennpferden. Zu Country-Musik liefen die Delegationen der 58 teilnehmenden Nationen unter Applaus der Zuschauer ein. Punkt 20 Uhr Ortszeit wurde die Schweiz vorgestellt. Als Fahnenträger amtete Delgationsleiter Claude Nordmann, der das Dressurteam anführte. Nach einer anmutigen Zehner-Friesen-Quadrille wurde Box-Legende Muhammad Ali durch die Arena gefahren. Im Anschluss wurden die sechsten FEI World Equestrian Games offiziell für Eröffnet erklärt.


Samstag, 25. September 2010

US-Team in Führung


(ds) Nach der ersten Hälfte der Teamwertung im Reining führt wie erwartet das US-Team die Rangliste an. Dahinter sind die Österreicher, Brasilianer, Belgier und Niederländer in Lauerstellung. Italien folgt auf Rang neun; Kanada ist auf dem zwölften Rang.
In der Einzelwertung führt der 38-jährige Norditaliener Stefano Massignan auf Yellow Jersey mit einem Score von 224,0. An der Pressekonferenz meinte er dann auch: «Mein Pferd liebt dieses Pattern...». An zweiter und dritter Stelle sind die US-Boys Craig Schmersal (Mister Montana Nic) und Tim McQuay (Hollywoodstinseltown). Der Deutsche Grischa Ludwig liegt mit Hot Smokin Chex ex-aequo auf dem dritten Rang. Wacker geschlagen hat sich auch die holländische Dressurqueen Anky van Grunsven, die auf Whizashiningwalla mit dem Score von 211,0 auf dem 14. Zwischenrang liegt.


Interview mit Anky van Grunsven (englisch):
http://www.lloydbell.co.uk/access/client_zone/Anky%20-%20NED%20rein%2025-9.mp3

Erste Eindrücke


(ds) Nach einer langen Anreise ist die «PferdeWoche» – ausgestattet mit allen nötigen Akkreditierungen – im Kentucky Horse Park in Lexington angekommen. Das erste was auffällt ist die enorme Dimension der Anlage, die in der Breite (zwischen Fahrstadion und Indoor-Arena) rund zwei Kilometer beträgt. Noch ist es verhältnismässig ruhig, doch die Vorfreude auf die Eröffnungsfeier, die in fünf Stunden beginnt, ist spürbar.

Hauptstadion fünf Stunden vor der Eröffnungs-Zeremonie


Scheich Mohammed al Maktoum und sein Sohn geben dem TV-Sender CNN ein Live-Interview.

Fotos: Sascha P. Dubach


Donnerstag, 23. September 2010

PferdeWoche vor Ort


(ds) Am Freitagvormittag fliegen Chefredaktor Georges Zehnder und Sascha P. Dubach (Stv. Chefredaktor) an die World Equestrian Games nach Lexington/Kentucky. Unter den Kürzeln «gz» und «ds» berichten wir ab Samstag täglich von den Entscheidungen in den acht Disziplinen sowie dem Abschneiden der Schweizer Delegation. Dazu versuchen wir mit Fotos, Videos und Beiträgen von Aktiven, die Stimmung vor Ort einzufangen, um unseren Leserinnen und Lesern einen Eindruck von den sechsten Weltreiterspielen zu vermitteln. «Surfen» Sie vorbei... es lohnt sich – wir freuen uns!

Die FEI wagt eine Prognose...


(ds) Die Medienverantwortlichen des Internationalen Pferdesportverbandes wagen eine Prognose und nennen die absoluten Spitzen-Favoriten. Man darf gespannt sein, ob sie richtig liegen...

Endurance
Team: Frankreich
Einzel: Maria Alvares Ponton (ESP) und Nobby

Reining
Team: USA
Einzel: Rudi Kronsteiner (AUT) und Einstein’s Revolution

Dressur
Team: Deutschland oder Holland
Einzel: Edward Gal (NED) und Totilas sowie Adelinde Cornelissen (NED) und Parzival

Concours Complet
Team: Deutschland
Einzel: Keine Prognose

Springen
Team: Deutschland, Frankreich, USA
Einzel: McLain Ward (USA) und Sapphire und des weiteren Kevin Staut (FRA), Marcus Ehning (GER) und Eric Lamaze (CAN)

Para Equestrian Dressur
Team: Grossbritannien
Einzel: Lee Pearson und Anne Dunham (GBR)

Voltige
Team: Österreich
Einzel Damen: Joanne Eccles (GBR)
Einzel Herren: Kai Vorberg (GER) und Nicolas Andreani (FRA)

Vierspänner
Team: Holland, Deutschland, Schweden, Schweiz und USA
Einzel: Boyd Exell (AUS)

Mittwoch, 22. September 2010

Kurz-News


Kolik bei Ankunft
(ds) Das Pferd Poespass der Belgischen Endurance-Reiterin Karin Boulanger bekam einige Stunden nach der Ankunft in der WEG-Quarantänestation eine Kolik. Der Vierbeiner wur­de sofort in die Klinik überführt. Die sofort durchgeführte Operation war erfolgreich, die Erwartungen sind optimistisch. Für das belgische Endurance-Team ist der Ausfall ein herber Rückschlag.

Transport-Odysee
(ds) Die Australische Vielseitigkeitsreiterin Megan Jones muss ihr Pferd Kirby Park Irish Jester zurückziehen. Der Vierbeiner wurde auf dem Transport von Australien in die USA krank. Der Trip der Aussies wurde auch als «Flight from hell» (Flug aus der Hölle) bezeichnet, denn sie mussten von Australien via Singapur, Anchorage (Alaska) und Los Angeles (Westküste USA) nach Lexington reisen. Megan Jones wird nun durch Peter Atkins – der in den USA lebt – ersetzt.

Wert setzt auf «Hannes»
(pd) Die deutsche Dressurreiterin Isabell Werth reitet bei den Weltreiterspielen den 14-jährigen Hannoveraner-Wallach «Warum nicht FRH». Bislang hatte sich die fünfmalige Olympiasiegerin die Entscheidung offen gelassen, ob sie ihr Olympiapferd Satchmo oder den zwei Jahre jüngeren Warum nicht FRH bei den Weltmeisterschaften satteln würde. «Hannes ist in einer sehr guten Form. Das war keine Entscheidung gegen Satchmo, sondern für Hannes», sagte Werth.