Mittwoch, 6. Oktober 2010

Schweizer verpassen Finalrunde


(gz) Der 13. Schlussrang nach dem Jagdspringen und dem ersten Umgang im Nationenpreis sind ein Spiegelbild der ganzen Saison. Europameister Schweiz zählt nicht mehr zur internatonalen Spitze. Das WM-Ergebnis mit der verpassten Finalrunde und der Abstieg aus der Super League sind kein Zufall. «Wir haben den Cut verpasst und das Ziel klar verfehlt», fasste Equipenchef Rolf Grass das enttäuschende Ergebnis zusammen. An der Spitze vor der finalen Runde von morgen Nacht liegt Deutschland vor Brasilien, USA, Kanada, Frankreich, Saudi-Arabien, Australien, Belgien, Schweden und Grossbritannien.  Schlussreiter Pius Schwizer mit Carlina zeigte mit einem Abwurf beim zweitletzten Hindernis eine gute Runde. «Carlina ist erst neunjährig. Das war der Tribut an ihre Unerfahrenheit», erklärte Schwizer, der sich mit Rang 28 als einziger Schweizer noch Chancen auf den weiteren Verlauf der Wettbewerbe machen kann. Er wird den zweiten Umgang des Nationenpreises als Einzelreiter bestreiten und versuchen, sich für den Halbfinal der 30 besten Paare in der Nacht zum Samstag zu qualifizieren.  Eine tolle Rehabilitation nach den fünf Fehlern im Jagdspringen gelang Daniel Etter. Er wirkte viel entschlossener und musste sich lediglich einen Abwurf bei einem Oxer und eine geringe Zeitstrafe ankreiden lassen. «Die gesundheitlichen Probleme (eingeklemmter Nerv) und meine persönliche Verfassung (39 Grad Fieber) hatten mich verunsichert. Heute hat Peu à Peu bewiesen, dass er sich im Verlaufe eines Turniers steigern kann.» Probleme beeinträchtigten auch die Vorbereitung von Niklaus Schurtenberger. Ein Hufabszess am rechten Vorderbein machte die Morgenarbeit unmöglich. Ärztliche Hilfe und Hufschmiedekunst – die Druckstelle konnte mit einem Spezialeisen und einer Lederunterlage gemildert werden – machten den Start möglich. Schurtenberger beendete die Aufgabe mit einem Abwurf beim Aussprung aus dem Doppel und bewies einmal mehr seine Championatstauglichkeit. «Der Flüchtigkeitsfehler ist ärgerlich, aber die Einstellung von Cantus ist einfach beispielhaft», sagte der Reiter. Der Auftritt von Steve Guerdat mit Tresor als Startreiter war enttäuschend. Der Hengst schnitzerte beim Ein- und Aussprung der dreifachen Kombination und riss zudem eine Stange beim Einsprung in die Zweifache. Das Paar lieferte unerwartet das Streichergebnis.

Nach zwei Wertungsprüfungen in Führung: Khaled Al Eid (Saudi Arabien)
mit Presley Boy.

Foto: Dirk Caremans
  

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